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13. Oktober 2025 10 Minuten

Brought them home

Liebe Leserin, lieber Leser,

sie sind frei. 2 Jahre, 6 Tage und fast 70.000 Tote später.

Diese 20 Menschen, unter ihnen auch deutsche Staatsangehörige, sind vor wenigen Stunden von der Hamas an Israel übergeben worden. Mit der Geiselübergabe hat der jüngste Gaza-Krieg damit hoffentlich heute sein Ende gefunden. Und das ist – man mag es mögen oder nicht – vor allem der Verdienst von Donald Trump. Bundeskanzler Merz und mehr als 20 weitere Staats- und Regierungschefs befinden sich bereits auf dem Weg zur Gaza-Friedensfeier in Ägypten. Dort soll das Abkommen über eine Waffenruhe unterzeichnet werden. Zudem soll eine Wiederaufbaukonferenz folgen.

  • Den US-Friedensplan im Wortlaut können Sie hier lesen.

  • Wie Trump Einfluss auf die Gaza-Verhandlungen nahm, zeigt die Tagesschau. Der Tagesspiegel rekonstruiert (€) den diplomatischen Durchbruch.
  • Dabei ist auch seinem Schwiegersohn eine wesentliche Rolle zuzuschreiben.
  • Warum auch die Rückkehr der toten Geiseln so wichtig ist und als nationale Aufgabe angesehen wird, erklärt t-online.
  • Reuters erklärt die Unterschiede in den Meldungen zur Zahl der Todesopfer.

Trump hätte für seine Bemühungen gerne den Friedensnobelpreis erhalten – wie vier seiner Amtsvorgänger. Insider berichten gar, dass der ganze Friedensprozess daher so getimt war. Der Preis ging jedoch an die kolumbianische Oppositionelle María Corina Machado. Doch Trump kann sich trotzdem etwas freuen.

  • Der Tagesspiegel porträtiert die “Eiserne Lady Venezuelas”, die sich damit in diese ehrfurchtsgebietende Liste einreiht.
  • Entschieden hat das unter anderem Jørgen Watne Frydnes, der Chef des Nobelkomittes ist schon länger kein Freund Trumps. Die FAZ mit einem Porträt (€).
  • Wohl selten war die Vergabe des Friedensnobelpreis so aufgeheizt. Das hatte sogar Einfluss auf die Wettbüros. Nun geht das Nobelinstitut von Cyberspionage aus.

Auch in Berlin gab es einen Durchbruch: Der Koalitionsausschuss einigte sich auf zentrale Reformen für die nächsten Monate.

  • Was konkret beschlossen wurde und sich (vielleicht auch für Sie) ändert, gibt es hier zum Nachlesen.
  • Den Durchbruch in der Nachtsitzung haben wohl Bärbel Bas und Carsten Linnemann unter vier Augen erzielt, wie der Spiegel berichtet (€).
  • Eher einen Ausbruch hatte während der Sitzung Markus Söder, netterweise durch das ZDF dokumentiert.

Jenseits jeglicher Regierungsverantwortung können sich die Grünen neu aufstellen. Der Jugendverband geht schon mal voran und hat am Wochenende eine neue Spitze gewählt. Die streitbare Ex-Vorsitzende Jette Nietzard stand nicht mehr zur Wahl.

  • Doch auch das neue Führungsduo der Grünen Jugend, bestehend aus Henriette Held und Luis Bobga, möchte unbequem sein.
  • “Wir werden diese Partei auf Links drehen”, so Bobga.
  • t-online analysiert die “Kunstfigur” Jette Nietzard.

Unbequem könnte es auch für die mitregierenden Grünen in Hamburg werden. Während dort gestern der Volksentscheid zum bedingungslosen Grundeinkommen eindeutig scheiterte, setzte sich die Klimainitiative mit ihren Forderungen für schnelleren Klimaschutz durch durch. Der Hamburger Senat hat bereits reagiert.

Auch in Potsdam, Frankfurt (Oder) und Eisenhüttenstadt gab es gestern Entscheidungen. An der Havel entriss die parteilose Kandidatin Noosha Aubel der SPD das Rathaus. Ebenso setzte sich der parteilose Axel Strasser bei der Oberbürgermeisterwahl in Frankfurt (Oder) durch. Und auch weiter westlich, in Eisenhüttenstadt, scheiterte die AfD am ersten Oberbürgermeisteramt, stattdessen wird der parteilose SPD-Kandidat Marko Henkel neuer Bürgermeister.

Von solchen Ämtern kann die FDP nur träumen. Die deutschen Liberalen sind aus dem Bundestag geflogen und befinden sich auch auf Landesebene im Überlebenskampf, zum Beispiel vor der Wahl in Baden-Württemberg.

Mit ihren französischen Parteifamilienmitgliedern möchten sie wohl dennoch nicht tauschen: Nachdem der Kurzzeit-Ministerpräsident Sébastien Lecornu zurückgetreten war, wurde er nun erneut von Präsident Macron ernannt. Am Sonntagabend präsentierte er sein neues Kabinett.

Ein anderer Liberaler, der seinen Abgang aus der ersten Reihe der Politik wohl etwas besser getimed hat, macht nun anderweitig Schlagzeilen: Mit Justin Trudeau und Katy Perry scheint es jetzt doch ernst zu werden.

Nicht so ganz ernst ging es in Straßburg zu: Die Kantine des EU-Parlaments trollte seine Parlamentarier hart.

Herzlichst, Ihr

Philipp Sälhoff

PS: In diesem Sinne zum Tode von Franz Josef Wagner.


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